Wie läuft eine Familienaufstellung ab?
Familienaufstellungen bringen diese familiären Verbindungen aus dem Verborgenen ans Licht. Das innere Bild der Familie entsteht im Raum und das Geflecht der verborgenen Beziehungen wird erkennbar. Familienaufstellungen lassen sich am besten in einem Seminar mit mehreren Teilnehmern/innen durchführen. |
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Anliegen formulieren |
Das Thema oder Problem einer Aufstellung muss ein „brennendes Anliegen sein, d.h. hinter ihm steht der wirklich brennende Wunsch nach „Lösung von alten Mustern“. Es ist nicht gemäß, nur aus Neugier oder aus dem Wunsch heraus, das Problem eigentlich behalten zu wollen, eine Aufstellung vorzunehmen. |
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Fakten sammeln |
Nun werden im Gespräch mit den Leitern der Aufstellung die Fakten der Familiengeschichte, d.h. wesentliche Ereignisse, schwere Schicksale der letzten 2-3 Generationen erforscht. Hierzu zählen z.B. Mord, Auswanderung, früher Kindstod, schwere Krankheiten, Abtreibungen, Fehlgeburten, verleugnete Mitglieder der Familie (frühere Lieben) usw. Nicht dazu zählen psychologische Faktoren wie z.B., wer wen gemocht/gehasst hat oder wer wen wie behandelt hat. Anhand der hier erhobenen Daten und dem Anliegen entscheiden die Leiter, welche Personen aufgestellt werden. |
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Auswahl der Stellvertreter/innen |
Für jedes relevante Mitglied des Familiensystems wird nun vom Aufstellenden je ein/e Stellvertreter aus den anwesenden Teilnehmern ausgewählt .Im Grunde kann jede Person für jede Rolle gewählt werden. Es ist jedoch sinnvoll, Frauen für Frauenrollen und Männer für Männerrollen zu wählen. |
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Aufstellen als räumliches Bild |
Spontan und in innerer Aufmerksamkeit führt der Aufstellende nun jeden Stellvertreter an dessen Platz im Raum, so wie er/sie im Moment empfindet, dass die Mitglieder des Systems „zueinander stehen“. Für sich selbst stellt derjenige auch einen Vertreter in das Bild. Danach zieht sich der Aufstellende auf einen Platz im Raum zurück, wo er einen guten Überblick hat. Er ist ab jetzt nur noch Beobachter. Die Stellvertreter/innen und die Leiter arbeiten für ihn. |
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Aufstellungsarbeit |
Die Stellvertreter werden nach ihren Wahrnehmungen in den Rollen befragt. Erstaunlicherweise erleben diese ähnliche Arten der Selbst- und Fremdwahrnehmung, wie die Originalpersonen ohne diese persönlich zu kennen und machen teilweise typische Äußerungen und Bewegungen wie diese. Wir erkennen, mit welchen Familienmitgliedern wir der/die Aufstellende verbunden ist. Dann wird für den Stellenden mit Hilfe der Stellvertreter eine „gute Lösung“ für das Gesamtsystem gesucht. Es geht nicht darum, die egoistischen Ziele eines Einzelnen zu verfolgen oder eine „Patentlösung“ zu finden. Dabei spielen Faktoren wie: |
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Zugehörigkeit/Bindung |
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Ordnung/Hierarchie |
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Ausgleich von Geben und Nehmen |
eine wichtige Rolle. Ziel aller Aktivitäten ist immer, herauszufinden, wie Liebe und Kraft im System wieder fließen können. Ein wichtiger Grundsatz unserer Arbeit: „Was aus Liebe entstanden ist, kann nur in Liebe wieder gelöst werden.“ |
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Lösungsbild |
In der Regel ergibt sich Aam Ende ein „gutes“ Lösungsbild. Dann wird der/die Aufstellende wieder an seinen / ihren Platz gestellt und kann sich in die neue Ordnung einfühlen und sie in sich aufnehmen. Manchmal kann eine gute Lösung auch mit dem Abbruch einer Aufstellung auf den Weg gebracht werden. Nach einer Aufstellung sollte der Teilnehmer / die Teilnehmerin zunächst einfach das Gefundene in der Seele wirken lassen und nicht gleich versuchen, sozusagen das gefundene Bild mit Gewalt in der äußeren Realität umzusetzen. Auch sollte man sich Zeit lassen und anderen Familienmitgliedern nichts von der Aufstellung berichten. So kann das Ergebnis seine volle Kraft in der Seele entfalten. Wirkung von Aufstellungen Die Wirkung einer Familienaufstellung entfaltet sich nicht nur unmittelbar im Bewusstsein, sondern langfristig auch in der Tiefe der Seele selbst. Hier wird ein Anstoß gegeben, selbst eine „gesunde Lösung“ für sich und für alle Beteiligten im System zu entwickeln. Insofern wirkt eine Familienaufstellung häufig mehrfach, und zwar sofort in Form von Gefühlen der Erleichterung, Versöhnung, innerer Klarheit, Stabilität und Kraft; und in der Folgezeit (bis zu 2 Jahre) im System, als ein Anstoß, der wie ein Schneeball neue Entwicklungen sowohl in der aufstellenden Person als auch in ihrem System in Richtung der „guten Lösung“ bewirkt. Wissenschaftliche Untersuchungen (z.B. Höppner, 1998) belegen diese von uns immer wieder in der Praxis beobachteten Auswirkungen von Aufstellungen. Interessanterweise bewirkt häufig schon allein die Teilnahme an einer Aufstellung, dass innere Prozesse in Gang gesetzt werden. Denn auch als Stellvertreter in der Aufstellung einer anderen Person oder auch als „quasi unbeteiligter“ Zuschauer erlebt man ähnlichkeiten und Unterschiede zum eigenen System und beginnt sie zu verarbeiten. Auch im Einzelcoaching nutzen wir die Methode der Aufstellung (z.B. mit Symbolen). |
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